Archiv für den Tag: 17. Juni 2014

Route 66

In Kingman gibt es allerdings nichts zu sehen, es ist nur das Tor zur traditionellen Route 66. Die wohl bekannteste Straße der Welt führte früher von Chicago quer durchs Land bis nach Los Angeles. Heute gibt es davon nur noch ein kleines Stück von Kingman nach Oatman.

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Die Strecke ist wirklich ein Erlebnis. Die Kulisse rundherum wirkt wie aus einem klassischen Western und die Serpentinen über den Wüstenberg und wieder hinunter machen richtig Spaß. Für Biker ist das ein Muss aber auch für uns Autofahrer hat das was.

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Besonders beeindruckend und gleichzeitig äußerst befremdlich ist die Tatsache, dass entlang der Straße tatsächlich Menschen wohnen. Man ist dort wahrhaftig in der Wüste, da gibt es absolut nichts! Und dann befinden sich plötzlich entlang der Straße vereinzelt Briefkästen.

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Auf der Straße kann es durchaus vorkommen dass man in einer Stunde keinem anderen Auto begegnet, außer die Einwohner holen sich gerade ihre Post ab. An einer 180°-Grad-Kurve mitten im Hang befand sich dann ein altes Autowrack - vielleicht aus den 70ern oder 80ern.

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Entweder ein übriggelassenes Filmrequisit oder ein echter Unfall, dessen Überbleibsel als Warnung gelten soll. Oatman tauch mitten auf der Route 66 urplötzlich aus dem Nichts auf. Das als Dorf zu bezeichnen wäre aber noch maßlos übertrieben.

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Das ist lediglich der letzte Rest der goldenen Epoche und dient ausschließlich dem Melken der Touristen. Es war nochmal spürbar heißer als in Palm Springs und durch die dort zurückgelassenen und sich jetzt wild vermehrenden Esel ist die Luft kaum zu ertragen.

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Man bekommt ein bisschen Futter von den Einheimischen und kann die Viecher damit für ein gestelltes Foto anlocken. Sie streiten sich allerdings recht schnell darum und dann sollte man auf keinen Fall mittendrin stehen, da sie schnell treten und beißen.

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Wir haben dann noch die Shops abgeklappert und Souvenirs mitgenommen aber wollten dann auch bald wieder weg. Eigentlich sollte es dort Cowboyshows geben, aber heute sah es nicht danach aus und auch von den Verkäufern konnte uns keiner Auskunft darüber geben.

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Also sind wir die Route 66 weiter, auf die Autobahn und dann direkt zum Grand Canyon gefahren. Auf der Strecke hätte ich dann fast das nächste Wild mitgenommen, nur wäre das diesmal sicher nicht so glimpflich ausgegangen.

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Ein Reh sprang plötzlich direkt neben uns aus dem Gebüsch und wollte gerade über die Straße. Gott sei Dank hat es noch kurz gezögert und ist dann hinter uns und knapp vor einem anderen Auto nur relativ sicher aber völlig unbeschadet auf die andere Seite gekommen.

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Wir hatten ein Hotel direkt vor dem Grand Canyon Village. Es war überraschend günstig dafür dass es echt alles geboten hat und schon recht nobel war. Wir haben uns dann noch kurz in den Whirlpool im Wintergarten geschmissen.

Manfred wollte sich noch den Sonnenuntergang am Canyon geben, ich hingegen war schon müde und total hungrig. Also ist er gefahren und ich habe mich am All-you-can-eat-Buffet bereichert.

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Das Essen war wirklich fein und das lokale Bier ist - obwohl wieder ein Ale - gar nicht mal schlecht. So haben wir den Abend gemütlich bei einem weiteren Bier ausklingen lassen und uns riesig auf den nächsten Tag am Grand Canyon gefreut.

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