Grand Canyon

Auf den Grand Canyon haben wir uns beide wohl so ziemlich am meisten gefreut und das völlig zurecht. Schon bei der Einfahrt mit dem Auto gab es Natur pur und direkt am Straßenrand war gerade ein Reh beim Grasen. Der Canyon war vermutlich das Highlight unserer Reise schlechthin. Wir konnten zum ersten Mal den National Park Annual Pass zücken, den Manfred von seinem Bruder übernommen hat. Dieses Ticket ist sowas von genial.

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Es öffnet uns die Türen zu allen Parks mit kostenlosem Infomaterial und das für absolut lau. Für einen Pass können sich zwei Personen eintragen lassen und von den beiden kann jeder jeweils vier Personen mitnehmen. Wir mussten also beide niemals auch nur einen Cent zahlen und durften alle Nationalparks besuchen (nach dem Grand Canyon National Park sollten noch einige folgen). Von Manfreds Bruder erhielten wir dann auch noch den Tipp, uns ein Fahrrad auszuborgen und damit herumzufahren.

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Das klingt eigentlich nach keiner besonders guten Idee, da der Canyon ja alles andere als flach ist. Und tatsächlich hatte es gleich die erste Steigung furchtbar in sich. Vom Bike Rental geht es zuerst durch ein kleines gemütliches Wäldchen zu der Main Road, die durch den gesamten Park führt. Da ist alles schattig und tatsächlich eben. Auf der Hauptstraße fährt ein Shuttle und hält an allen wichtigen Aussichtspunkten.

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Wir haben uns also entschieden den Park komplett zu durchfahren und auf eigene Tour zu erkunden, um dann von der letzten Station mit dem Shuttle wieder zurück zu fahren. Leider ging die Main Road aber gerade am Anfang mal ordentlich nach oben. Es war jetzt keine heftige Steigung, aber so ein sanftes bergauf über eine ordentliche Distanz ohne wirkliche Pause und das gleich zu Beginn ohne aufwärmen. Da wollte mein Körper nicht wirklich mitspielen.

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Ich musste dann einfach absteigen und mich im Wald unter einem Baum kurz ausruhen. Dabei wäre ich wirklich fast zusammengebrochen. Es war einfach so heiß und ich hab ja sowas von keine Kondition. Aber nach einigen Minuten Rast und ganz viel Wasser trinken konnte ich mich wieder halbwegs fangen. Manfred war schon im Wald verschwunden und ich bin vorsichtig aufgestanden um ihn zu suchen.

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Nach wenigen Schritten kommt man direkt an den Abgrund des Canyon und der Anblick entschädigt sofort für all die Anstrengungen. Ab da war es dann einfach nur noch cool. Dadurch dass wir mit dem Rad unterwegs waren, konnten wir eben nicht nur die offiziellen Aussichtspunkte machen sondern uns auch eigene Spots suchen. Manchmal haben wir wirklich Punkte gefunden wo sonst niemand war und wir für das perfekte Foto ein bisschen herumklettern konnten.

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Einmal haben wir uns zum Beispiel richtig viel Zeit genommen und sind total weit hinausgeklettert, aber der Spot war dafür sowas von genial. Man stand direkt am Abgrund und konnte sich auch hinsetzen und die Füße gut 1000 Meter hoch in der Luft baumeln lassen. Das war einfach nur spektakulär. Der einzig kleine Kritikpunkt dabei ist, dass der Radweg nicht durch den kompletten Park führt.

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Es geht eben eine eigene Route vom Bike Rental (Parkplatz) zur Hauptstraße, aber ab da muss man auch auf dieser Straße weiterfahren. Der Hiking Trail ist direkt an der Kante des Canyon, wohingegen die Straße teilweise schon recht weit davon entfernt ist.

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Erst etwa im letzten Viertel des Parks gibt es dann wieder einen Radweg der auch wirklich schön zu fahren ist. Die Rückfahrt mit dem Shuttle war dann auch nochmal ein kleines Hightlight.

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Zunächst ist uns das Wasser komplett ausgegangen und es war echt wie im Film als wir in der letzten Station an einer Quelle dann unsere leeren Flaschen aufgefüllt und sofort mit einem riesen Schluck wieder komplett ausgetrunken haben. Dann wollten wir das Shuttle besteigen und mussten unsere Räder vorne befestigen. Diese Halterung war aber nicht so leicht zu bedienen.

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Nachdem wir uns total blöd angestellt haben, ist der Fahrer schließlich doch ausgestiegen und wir hätten mal angenommen, dass er das für uns macht. Aber hey, wir sind hier in Amerika. Er hat uns also nur freundlich darauf hingewiesen, dass er aus uns aus Versicherungstechnischen Gründen nicht helfen darf, aber uns gerne erklärt was wir machen müssen.

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Nachdem wir aber zuerst auch mit seinen Erklärungen nicht wirklich weitergekommen sind, hat er nur gemeint: "Even five year old girls can do this!". Das war wohl Ansporn genug und die Räder waren im nu montiert.

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Der letzte Weg von der Shuttle-Station zum Bike Rental war dann nochmal richtig hart und dann gab es dort weit und breit keine icecold drinks. Also sind wir nach der Rückgabe der Räder direkt ins Auto und ab und davon.

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Wir sind dann weiter nach Kayenta, ein kleines Indianerkaff vor den Toren zum Monument Valley, das de facto nur aus Motels und Tankstellen besteht. Die letzten Ausläufer des Canyon war dabei auch durchaus noch sehenswert.

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Ein Gedanke zu „Grand Canyon

  1. Mama

    Cool, Bruderherz!
    Da bist du echt zu beneiden! Gott sei Dank musste man dich nicht im Nationalpark bergen, vielleicht hättest du vorher trainieren sollen ;-)!
    Bringst du uns allen etwas mit?
    Viel Spaß noch und komm gut wieder nach Hause!
    Bussi Big Sister

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