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So, wir sind mittlerweile gut zu Hause angekommen und ich werde daher meinen Blog nicht mehr weiterführen. Sorry nochmal dafür, aber wir hatten meist ein so langsames WLAN, dass ich einfach keine Artikel und Bilder online stellen konnte.

Außerdem ist das doch auch ein gutes Zeichen dass ich keine Zeit zum Schreiben hatte, weil wir richtig viel unternommen haben! Trotzdem habe ich noch einen letzten Artikel auf der Rückreise geschrieben, und den möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:

 

Falls das vorher so geklungen haben sollte als wäre ich ein wenig über die Indianer hergezogen, möchte ich hier mal klarstellen, dass das überhaupt nicht so böse gemeint ist. Klar betreiben sie ein bisschen einen Touristennepp, aber das machen die Amerikaner ja genauso. Dafür hat bei den Natives alles irgendwie mehr Stil, es ist nie ganz so stark überlaufen und alles lässt sich viel direkter und persönlicher erleben.
Page dürfte so eine totale Touristenhochburg sein und dabei hauptsächlich von Indianern betrieben werden. Irgendwie auch klar, schließlich ist das Navajo-Gebiet. Wir waren in einem Hotel mit dem äußerst amüsanten Namen "Page Boy Motel" einquartiert und die Frau am Frontdesk war sowas von freundlich und hilfsbereit, das muss hier wirklich mal speziell erwähnt werden - vor allem auch weil wir dann leider versäumt haben, ihr dafür gebührend Trinkgeld zu geben ... ups.
Wir hatten uns für Page einiges vorgenommen aber überhaupt nichts geplant und organisiert, deshalb waren wir auch auf so viel Hilfe angewiesen. Den Horseshoe Bend konnten wir ja zum Glück schon am Vorabend erledigen, aber jetzt waren noch ein Rafting Trip über den Colorado River, die beiden Antelope Canyons, der Glen Canyon Staudamm und ein Besuch am Lake Powell dran.
Sie hat uns dann eben den Boat Trip und die Tour zum Upper Antelope Canyon organisiert, mit dem Rest war der komplette Tag von früh bis spät durchgeplant. Der nächste Stopp wäre dann der Zion Nationalpark gewesen, allerdings verbunden mit nochmal mehrstündiger Autofahrt. Wir waren ja flexibel und haben deshalb beschlossen, eine zusätzliche Nacht in Page einzuschieben. Gleich direkt in der Früh ging es also erstmal zum "Rafting" auf den Colorado River.
Wir sollten schon eine Stunde vor Abfahrt beim Treffpunkt sein und es war recht streng was persönliche Sachen betraf. So durfte man alles nur in einem durchsichtigen Plastiksack mitnehmen. Es hat sich dann sehr schnell herausgestellt, dass dies die ärgste Tourisache werden würde, nichts mit echten Rafting oder so sondern eine gemütliche Picknickfahrt auf einem Motorboot.
Ein bisschen schockierend war für uns aber schon wie wahnsinnig viele Leute dort auf das Boot sollten. Wir haben einen ganzen Autobus vollgefüllt und sind dann erst mal ab zum Staudamm. Nett, so haben wir das auch gleich erledigt und mussten den nicht noch extra besuchen. Schon ein interessantes Erlebnis mit dem Bus durch einen nicht beleuchteten Tunnel zum Staudamm hinunter zu fahren.
Es gab dann zumindest glücklicherweise meherere Boote, sodass wenigstens das dann nicht mehr so schlimm war. Wir haben uns - klar - das einzige Mädel als Guide ausgesucht. Ren war ihr Name als Kurzform für Renelle aus Salt Lake City. Sie war jetzt wohl keine unglaubliche Schönheit aber ich würde es mal als Skippereffekt bezeichnen, ganz ähnlich dem bei uns weit verbreiteten Skilehrerphänomen.
So mit Schwimmweste und am Steuer des Motorboots wirkte sie gleich mal wesentlich attraktiver. Die Fahrt ging dann direkt von der Unterseite des Staudamms total gemütlich den Fluss hinunter bis zum schon bekannten Horseshoe Bend. Wir haben uns viel eher treiben lassen als dass wir wirklich gefahren wären. Ren hat noch erklärt dass es für Rafting eine Skala nach Schwierigkeitsgrad von 0 bis 10 gibt, wobei diese für einige Stellen im Colorado River sogar auf bis zu 12 erweitert wurde.
Unsere Strecke wurde auf dieser Skala mit -2 (Minus!) bewertet. Naja was solls, so eine gemütliche Bootstour durch den Canyon hat doch auch was. So richtig viel zu sehen gab es eigentlich nicht, ein paar Vögel und ihre Nester, ein winzig kleines Wasserfällchen, eine Wand die man berühren oder besser noch küssen sollte um Glück zu haben und schließlich eben einen Strand im Horseshoe Bend.
Das Wasser ist mit 8° Celsius schon deutlich zu kalt zum Baden, ein paar Mutige haben sich trotzdem reingestürzt. Sonst konnte man ein kleines Stück gehen und sich von einer dort herumstehenden Parkrangerin die Wandmalereien erklären lassen. Am interessantesten war für uns aber sicher der Perspektivenwechsel, da wir den Bend ja schon von oben kannten. Unten wirkt alles nochmal komplett anders.
Zurück mussten wir dann ein bisschen angasen, da unser Motor immer wieder mal abgesoffen ist. Aber so war die Fahrt zumindest ein ganz klein wenig wilder und lustiger. Wir hatten es dann schon fast ein bisschen eilig um zum Upper Antelope Canyon zu kommen. Wir hätten eigentlich gedacht, dass dort etwas weniger los sein sollte, da dieser nur über eine geführte Tour besucht werden kann und er auch enger und weniger zugänglich sein sollte.
Als wir dann aber bei den Tourwagen angekommen und die Massen an Touristen gesehen haben (schon wieder), waren wir doch sehr verwundert. Die Indianer haben dann noch einen Tanz bei der daneben liegenden Tankstelle aufgeführt und schon ging es los. Wir fuhren mit Irene, die im ersten Moment total unsympathisch rüberkam. Die Fahrt zum Canyon war nochmal um einiges heftiger als die im Monument Valley.
Wir mussten uns sogar wirklich anschnallen, da es uns komplett aus den Sitzen gehoben hat und wir nicht wie die Lottokugeln herumkullern wollten. Der Canyon war dann so total anders als wir uns das vorgestellt hatten. Es waren viel zu viele Menschen dort und es ging einzig und allein darum, super toll auszusehende Fotos zu schießen.
Es ist schon was besonderes in diese Spalte hineinzugehen und die wunderschönen Wellenformen und verschiedenen Farben zu bewundern. Aber es sieht in Echt nicht annähernd so aus wie auf den Fotos. Das war uns dann doch ein bisschen zu blöd, sodass wir uns den Lower Antelope Canyon gleich ganz gespart haben. Das war zum ersten Mal auf unserer Reise wirklich eine kleine Enttäuschung.
Hinzu kam, dass wir uns dann die zusätzliche Nacht in Page eigentlich sparen und gleich Richtung Zion hätten weiterfahren können. So haben wir den Abend noch am Lake Powell ausklingen lassen. Da konnte man wenigstens mal richtig baden, denn das Wasser war zwar immer noch frisch, aber bei weitem nicht so kalt wie der Ozean. Ich wäre total gern mal Jetski gefahren, aber dafür waren wir schon zu spät dran.
Dafür durften wir so einen Jetskistrahlrider bewundern. Dabei zieht man sich Schuhe an und hängt einen Schlauch an den Antriebsstrahl eines Jetski. Wenn der Fahrer dann Gas gibt, ist der Wasserdruck so stark, dass man mit den Schuhen komplett abhebt und sogar übers Wasser schweben kann. Und Mann, der Typ hatte das echt richtig gut drauf!

Ein Gedanke zu „Page

  1. Renata

    Hi Christian,
    Die Fotos und das, wie du euere Reise beschreibst-einfach sensationell, bitte führe es weiter.
    Lg Renata

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